Fünfter Bericht: "Auch zu dritt ist man alleine für sich..."

Mittwoch, 8. Juni 2011  

Bis heute sind es 27 Tage die wir seit Sevilla am Camino sind. Bisher sind wir laut unserer Aufzeichnung 588 km gegangen und haben noch 403 km bis zu unserem 1. Ziel Santiago de Compostella zu gehen. Dieses Ziel wollen wir am 24. Juni erreichen. So Gott will, geht's dann über Murxia noch weiter zum “Ende der Welt", dem Cap de Finisterre.

Einer unserer 1. Höhepunkte war das Erreichen von Salamanca. Die Extremadura hinter uns, treffen wir unseren Freund und Wegbegleiter Walter in der Stadt. Das Leben in Salamanca pulsiert zwischen altehrwürdigen Bauten und modernen Gebäuden einer jungen Metropole, die auch Universitätsstadt ist. Das Altstadtensemble ist Nationaldenkmal und gehört zum Weltkulturerbe. Wir besichtigten das Stadttor und verbrachten die Nacht in einer städtischen Herberge.

Salamanca

Salamanca war auch ein großer Einschnitt bei den Pilgern. Manche fuhren mit dem Bus weiter, der eine oder andere blieb länger und manche machten hier Schluss mit der Via de lang Plantage. Auf diesem Weg möchten wir uns von 2 deutschen Ehepaaren, nämlich Luise und Jupp, sowie Anne und Gerd verabschieden, von denen wir wissen, dass Sie uns auf unserem weiteren Weg in Gedanken begleiten. Wir wünschen ihnen auf ihrem weiteren Lebensweg einen " buen camino" wo immer dieser sie hinführt und bedanken uns für die Zeit am Weg, die wir mit ihnen verbringen durften. Das gibt's nur am Jakobsweg.

Die drei Pilger

Wir verließen Salamanca zu dritt und waren auf einmal alleine am Weg. Das Wetter hat sich kühler eingestellt. Wir bewältigten die nächsten 3 Tage bis Zamora auf eher unscheinbaren aber schönen Ebenen, teils neben Autostraßen teils durch übersichtliche, leere Landschaften mit flachen, weiten Horizonten und überdimensionalen Bewässerungsanlagen in den Anbaugebieten bis nach Zamora. Ein halber Tag Regen begleitet uns dabei Zamora

Zamora

Zamora ist eine große Überraschung. Modernes Geschäftsleben zwischen Romanik und Jugendstil. Die über 20, meist hervorragend erhaltenen, romanischen Kirchen haben der Stadt den Beinamen "lebendes Museum der Romanik" gegeben. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist gut, das Landschaftsbild wird sich auch die nächsten Tage noch nicht ändern. Wir setzten neben dem Stausee Ricobayo unsere Pilgerreise fort. Auch zu dritt ist man alleine für sich und seine Gedanken...